Dachbodenfund: Handgestrickte Pullis aus den 80zigern

Wenn mein 19-jähriger Sohn sich in einer unbewohnten Mansarde einrichten will, bevor er dann bald endgültig auszieht, schlage ich ihm das natürlich nicht ab. Auch wenn besagte Mansarde jahrelang als Abstellkammer benutzt wurde. Und es dort logischerweise jede Menge zu räumen. Gibt. Zusammen haben wir das in der letzten Woche in Angriff genommen. Was sich dort alles fand! Dinge, an die ich mich erinnere. Dinge, die ich längst auf dem Müll wähnte. Und Dinge, von denen ich schlicht nicht wusste, sie jemals besessen zu haben. Mein Sohn und ich öffneten jede Menge Kisten. Es war staubig und lustig. Es war auch rührend. Zum Beispiel, als ich meine alten Schreibhefte aus der Grundschule gefunden habe und er meinte: „Die kannst du jetzt ja wohl auf keinen Fall wegwerfen. Wir finden einen Platz.“

Natürlich fanden wir alte Klamotten. Das ist immer eh immer spannend. Eine alte Lederjacke, ein lila Schurwoll-Kostüm von Benetton mit Schulterpolstern. Ich glaube, ich trug es bei meinen ersten Bewerbungsgesprächen. Und dann fanden wir sie:  Handgestrickte Pullover aus den 80zigern.

Drei von vielen. Drei, die überlebt haben. Drei Stück, gestrickt zu Schul- und Studienzeiten, und zwar auch im Unterricht. Ja, es gab tatsächliche Zeiten, in denen Lehrer und Dozenten dies tolerierten. Ein Bruchteil meiner unzähligen selbst gestrickten Pullover. Die meisten lagerten bei meinen Eltern im Keller, dort sind sie entweder irgendwann in der Altkleidersammlung gelandet, oder der letzten Kellerüberschwemmung zum Opfer gefallen. Sehr schade eigentlich.

Strickpullis aus den 80zigern: Oversized

Die guten alten Teile aus den 80zigern. Alle oversized, mit überschnittenen Schultern und superweiten Ärmel. Habe ich die wirklich getragen? No shame, ich zeig sie Euch jetzt.

Der Streifenpulli hier was ganz Besonderes. Jedenfalls für mich, denn es ist der allererste Pullover, den ich jemals gestrickt habe. In Runden, aus einer Mohair-Acrylmischung. Ich schätze mal, da war ich 15 oder 16. Das Muster war entweder aus der Freundin oder der Brigitte, die haben mir das Stricken beigebracht. Der Pulli ist noch gut in Schuss nach all den Jahren und ich überlege, ob ich den wohl tragen kann.

Der Pullover im Hahnentritt-Muster muss ein Geduldsspiel gewesen sein. Riesengroß mit Rollkragen. Ziemlich dick, weil er mit Sportweight Garn gestrickt ist. Tragen konnte man den wurde er nur im Winter, wenn es so richtig kalt war. Er dürfte Ende der 80er entstanden sein. Damals wusste ich noch nicht, dass es beim mehrfarbigen Stricken dominante Farben gibt. Offensichtlich habe ich es intuitiv richtig gestrickt. Die Ärmel und das Vorder- und Rückenteil ab den Ärmeln sind in Hin- und Rückreihen gestrickt. Muss nervig gewesen sein mit der Fadenführung. Mein Sohn hat ihn für das Foto angezogen. Ich finde er kann ihn tragen.

Strickpullis aus den 80zigern Hahnentritt

Dieser Pullover mit Aranmuster ist eigentlich wunderschön. Eigentlich. Er ist leider aus einem grässlichen Acryl-Mix-Garn gestrickt. Warum bloß? Da steckt so viel Arbeit drin, wie bin ich auf die Schnapsidee mit dieser seltsamen Garnqualität gekommen. Und er hat noch ein zweites Problem: wirklich megaweite Ärmel. Im Ernst, war das wirklich modern, oder war es nur ein Strickfail meinerseits? Schade, schade, eigentlich ein Klassiker.

ZEIGT her Eure Pullis!

Habt ihr auch welche? Eigentlich würde ich jetzt gerne von Euch, die Ihr in den 80zigern auch schon gestrickt haben, auch mal gerne was sehen. Wie wär’s Ihr postet die Vintageteile auf Euren Instagram Accounts. Hashtag #80tiesknitwear. Zeigt Sie doch bitte auf Euren Blogs mit Backlink. Oder Ihr teilt sie mit mir auf meiner Facebookseite. Würde mich freuen. Los, ran an die alten Schränke!

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